Rudern im Wandel der Zeit: Anne Cresswell

Anne Cresswell ist 84 Jahre alt. In den letzten 16 Jahren hat sie 34 Altersklassen-Weltrekorde auf Concept2 RowErgs aufgestellt, von denen sie 16 noch heute hält. Drei ihrer Rekorde hält sie seit über 14 Jahren!

Geboren in London, England, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, wurde Anne aufs Land evakuiert, um den Bombenangriffen und dem Londoner Smog zu entkommen. Inspiriert von ihrer ländlichen Umgebung und der Women's Land Army - einer zivilen Organisation, die Frauen für die Arbeit auf den Bauernhöfen rekrutierte und ausbildete, wenn die männlichen Landarbeiter in den Krieg eingezogen wurden - träumte sie davon, ein "Land Girl" mit eigenem Rinderbestand zu werden.

An der Landwirtschaftsschule in Devon lernte sie das Wettkampfrudern auf dem Wasser kennen.

"Wir ruderten mit schweren Holzbooten und Skulls aus Holz. Wir mussten aus eigener Kraft zum Training kommen, oft im Dunkeln um die Flut zu erwischen, und oft sind wir mit auf die Motorräder der Jungs mit aufgesprungen(?). Das war alles ein bisschen primitiv", sagt Anne.

Vor der Zeit der synthetischen Materialien ruderte sie in schweren Cordhosen, handgestrickten Pullovern und Handschuhen auf den eisigen Flussmündungen.

Dank des hilfreichen Coachings lernte Sie gut zu rudern. "Als Ruderin in Schlagposition musste ich den drei Frauen, die hinter mir saßen, eine gute Vorgabe geben/liefern", erzählt sie lächelnd.

Nachdem sie ihre Ruder an den Nagel gehängt hatte, verließ Anne den Rudersport für fast 40 Jahre, aber das bedeutete nicht das Ende ihres abenteuerlichen Lebensstils. Sie zog nach Neuseeland und dann mit ihrem Mann nach Tansania, bevor sie sich schließlich in Australien niederließ, wo sie unterrichtete, ihr eigenes Vieh züchtete und eine Familie gründete.

Erst als Anne im Alter von 60 Jahren aus dem Schuldienst in die Rente ging, entdeckte sie einen neuen Sport.

Ihre Töchter überraschten sie mit einem Sportpaket, das einen Lycra-Rennanzug, eine Schwimmbrille und Schwimmflossen enthielt. Das war der Beginn von Annes 10-jährigem Wettkampfschwimm Lebensabschnitt in einem Masters-Team, bei dem sie auf allen Distanzen und in allen Schwimmarten nationale Top-Ten-Platzierungen erreichte.

Ein Schwimmfreund schlug Anne vor, es mit Indoor-Rudern als Cross-Training zu versuchen. "Ich hatte vorher noch nie auf einem Ergometer gesessen", sagt Anne. "Es war 50 Jahre her, dass ich auf dem Wasser gerudert bin, aber es war, als würde ich wieder auf ein Fahrrad steigen.“ Außer, dass es eigentlich angenehmer war, sagt Anne. "Es gab keinen Steuermann, dem man gehorchen musste, kein Boot, das man ausgleichen musste, und kein kabbeliges Wasser", sagt sie.

Nach ihren ersten Trainingseinheiten sagte der Leiter des Fitnessstudios: "Ich habe noch nie zuvor ein solches Grinsen auf dem Gesicht einer Ruderin gesehen." Er überredete sie, sich für die C.R.A.S.H.-B. Sprints in Boston, Massachusetts, anzumelden. Annes Bemühungen waren erfolgreich, und sie nahm im Alter von 67 und 69 Jahren zweimal an den Wettkämpfen in Boston teil, wobei sie eine Silber- und eine Goldmedaille gewann.

Dieser Einstieg in den Indoor-Rudersport war für Anne eine willkommene Abwechslung, und ihre Wettkampfnatur blühte schnell auf. Die Online-Rangliste von Concept2 motiviert sie, und obwohl sie ein Leichtgewicht ist, nutzt sie auch die Zeiten der Schwergewichts Frauen in ihrer Altersklasse, um sich Ziele zu setzen.

"Die Rivalität zwischen den Ranglisten macht natürlich Spaß. Ich bekam eine E-Mail von einer Freundin aus den USA, die mich fragt, ob ich schlafe, weil sie bis auf drei Sekunden an meine Zeit herangekommen ist. Das hält mich genauso motiviert wie die Landes-, Bundes- und Weltmeisterschaften", sagt sie. Anne motiviert sich selbst mit Online-Challenges, dem Übertreffen ihrer eigenen Rekorde, Spenden-Halbmarathons, virtuellen Rennen und kürzlich einer Rudereinheit von 43 Kilometern im Rahmen des Anzac Day Challenge.

Sie weist darauf hin, dass Rekorde dazu da sind, um herausgefordert und gebrochen zu werden, aber für andere Menschen kann es andere Motivationen geben. "Es ist ein Nachteil, wenn man dafür bekannt ist, ein paar Dinge zu gewinnen, denn die Leute gehen natürlich davon aus, dass man will, dass sie sich messen. Ich erkläre, dass es nur meine Art ist, weil ich niemanden um mich herum habe, der mich motiviert", sagt sie.

Anne ermutigt die örtlichen Landwirte weiterhin zum Rudern, weil es der Gesundheit dient. "Die meisten Landwirte sagen, sie seien zu beschäftigt, so müde, dass sie keine Energie hätten, aber sobald die Frauen anfangen, machen sie mit.

Kurz bevor sie auf die Koppeln gehen oder die Kühe füttern, rudern sie 30 Minuten lang auf dem Ergometer. Das ist einfach toll!" sagt Anne. Anne ist eine große Befürworterin des Concept2 RowErg und mischt den Indoor-Rudersport mit Gruppen-Krafttraining und Stretching-Kurse, den sie als eine der sichersten Sportarten für Menschen jeden Alters bezeichnet - wenn man es richtig macht, wie sie betont.

Zwar hält sie sich selbst davon ab, Fremde in Fitnessstudios in ihrer Rudertechnik zu korrigieren, aber sie nutzt ihr Wissen und ihre Erfahrung, um Sportler aller Altersgruppen auf dem RowErg zu coachen und zu betreuen.

Ihre Ziele? Aktiv und gesund zu bleiben und noch möglichst viele Jahre auf dem schmalen Sitz zu sitzen.