Einstellung von Riemen und Skulls

Begriffe und Maßeinheiten

CLAM

Clip-on Load Adjusting Mechanism – ein aufsteckbarer Lastversteller. Der CLAM wird auf den Schaft geschoben und sitzt über der Manschette, um die Innenhebellänge eines Riemens oder Skulls schnell anzupassen. Ein CLAM verlängert die Innenhebellänge um 1 cm und verringert damit die empfundene Belastung beim Rudern.

Dollenhöhe

Der vertikale Abstand vom tiefsten Punkt der Vorderkante des Sitzes (in vorderer Anschlagposition) bis zur Mitte der Dollenauflage. Die Dollenhöhe bestimmt die Position Ihrer Hände in der Zugphase, wenn das Blatt vollständig im Wasser ist. Ist die Handhöhe zu niedrig, fehlt Raum zum Manövrieren und Aufdrehen des Riemens. Ist sie zu hoch, wirkt der Durchzug unangenehm, und die Blätter neigen dazu, frühzeitig aus dem Wasser zu tauchen („Waschen“).

Innenhebellänge

Der Abstand vom Griffende bis zur blattseitigen Fläche des Klemmrings oder CLAM. Eine größere Innenhebellänge führt zu einem leichteren Gefühl in der Hand und zu geringerer Belastung beim Durchzug.

Belastung

Auch „Gearing“ genannt. Ähnlich wie die Gangschaltung eines Fahrrads die Pedalkraft bestimmt, wird die empfundene Belastung am Riemengriff durch verschiedene Bootseinstellungen beeinflusst. Die Belastung lässt sich erhöhen durch:

  • Verkürzen der Innenhebellänge
  • Verlängern der Außenhebellänge
  • Vergrößern der Reichweite
  • Verwenden eines längeren Riemens bei gleichbleibender Innenhebellänge und Dollenabstand

Außenhebellänge

Der Abstand von der Blattspitze bis zur blattseitigen Fläche des Klemmrings oder CLAM. Eine größere Außenhebellänge führt zu einem schwereren Gefühl und einer höheren Belastung beim Rudern.

Überlappung

Der Abstand, um den sich die Hände bei der Mittelstellung im Skullschlag überkreuzen. Die Überlappung ergibt sich aus der Innenhebellänge und dem Dollenabstand. Sie wird üblicherweise als die Hälfte der Differenz zwischen Dollenabstand und doppelter Innenhebellänge beschrieben. Eine größere Innenhebellänge erhöht die Überlappung – außer der Dollenabstand wird entsprechend angepasst. Die optimale Überlappung ist individuell, liegt aber meist zwischen 12 und 20 cm. Größere Personen rudern meist mit mehr Überlappung, kleinere mit weniger.

Dollenstift

Die vertikale Achse am Ausleger, um die sich die Dolle dreht. Die Redewendung „durch den Dollenstift rudern“ beschreibt die Position des Sitzes relativ zu den Dollenstiften am Beginn des Schlages. Befindet sich der Sitz dabei hinter (in Richtung Heck) den Dollenstiften, rudert man „durch den Dollenstift“.

Anlagewinkel

Der Winkel des Blattes zur Senkrechten während der Zugphase. Er ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Anlagewinkel im Riemen, in der Dolle und im Dollenstift. Zu viel Anlagewinkel erschwert das Eintauchen des Blattes, zu wenig kann dazu führen, dass zu tief durchs Wasser gezogen wird.

Dollenabstand

Der Abstand zwischen den beiden Dollenstiften im Skullboot bzw. zwischen Dollenstift und Bootsmittelachse im Riemenboot. Der Dollenabstand beeinflusst zusammen mit der Innenhebellänge die Überlappung der Hände, wenn die Riemen senkrecht zum Boot stehen. Ein größerer Dollenabstand führt außerdem zu einem kleineren Blattbogen im Wasser.

Sie sollten die Bootseinstellung (Rig) so anpassen, dass:

  • die Höhe Ihrer Hände angenehm ist. Wenn sich Ihre Hände zu hoch anfühlen, senken Sie die Dollenhöhe. In den meisten Booten kann dies erfolgen, indem Sie die Mutter am oberen Ende des Dollenstifts entfernen und Unterlegscheiben von unterhalb der Dolle nach oben versetzen. Anschließend die Mutter wieder anbringen. Alternativ, wenn das Boot nicht einstellbar ist, können Sie sich mit einer Sitzauflage der gewünschten Dicke erhöhen. Wenn sich Ihre Hände zu niedrig anfühlen, erhöhen Sie die Dollenhöhe, indem Sie die oben genannten Schritte umkehren.
  • (Skullen) Sie beim Durchzug mit der linken Hand über der rechten Hand rudern können, ohne dass sich die Hände in der Mitte des Schlages berühren. Die Dollenhöhen sind unterschiedlich eingestellt, sodass das Überkreuzen der Hände – wie in der Rudergemeinschaft üblich – möglich ist. Wenn Ihre Hände in der Mitte des Schlages aneinanderstoßen oder das Boot dauerhaft zur Backbordseite kippt, sollten Sie den Höhenunterschied zwischen rechter und linker Dolle erhöhen. Dieser Höhenunterschied liegt üblicherweise zwischen 0,5 cm und 1,5 cm.
  • (Skullen) Sie eine angenehme Überlappung der Griffe in der Mittelposition des Schlages haben. Wenn sich die Überlappung zu groß anfühlt, verkleinern Sie die Innenhebellänge oder vergrößern Sie den Dollenabstand. Bedenken Sie: Eine geringere Innenhebellänge erhöht die empfundene Belastung. Eine größere Dollenweite verkleinert den Bogen, den das Blatt im Wasser beschreibt.
  • Sie am Ende des Schlages etwa 2–5 cm Abstand zwischen Ihren Händen und dem Körper haben. Wenn dieser Abstand fehlt, schieben Sie das Stemmbrett weiter Richtung Bug. Alternativ können Sie auch die Innenhebellänge verringern – beachten Sie aber, dass dies die Belastung erhöht. Wenn der Abstand zu groß ist, schieben Sie das Stemmbrett Richtung Heck.
  • sich die Riemen mit einer angenehmen Geschwindigkeit durchs Wasser ziehen lassen – entsprechend der Kraft, die Sie aufbringen können. Wenn sich der Durchzug zu schwer und langsam anfühlt, verkürzen Sie den Riemen über den Griff und verschieben den Klemmring Richtung Blatt, um die Innenhebellänge beizubehalten. Weitere Möglichkeiten zur Verringerung der Belastung sind das Erhöhen der Innenhebellänge durch Verschieben des Klemmrings zum Blatt. Gegebenenfalls muss auch der Dollenabstand vergrößert werden. Möchten Sie die Belastung erhöhen, verlängern Sie den Riemen am Griff und verschieben den Klemmring zum Griff. Auch das alleinige Verschieben des Klemmrings zum Griff verringert die Innenhebellänge und erhöht die Belastung.
  • die Riemen während des gesamten Schlages eine gleichmäßige und passende Tiefe halten und sich am Ende sauber aus dem Wasser lösen. Wenn das Blatt zum „Waschen“ neigt oder zu weit aus dem Wasser ragt, sollten Sie die Dollenhöhe verringern oder einen Grad Pitch reduzieren. Hinweis: Wenn das Blatt während des Schlages zu tief eintaucht, prüfen Sie zunächst, ob Sie den Riemen nach oben ziehen – ziehen Sie gleichmäßig und waagerecht. Ist das Ziehen auf dieser Ebene unbequem, passen Sie die Dollenhöhe entsprechend an. Bleibt das Problem bestehen, erhöhen Sie den Pitch der Dolle um ein Grad.
  • der Rollsitz nicht an das vordere oder hintere Ende der Laufschiene stößt. Wenn der Sitz beim Anrollen ans hintere Ende der Schiene stößt, achten Sie darauf, dass Ihre Schienbeine nicht über die Senkrechte hinausgehen und Sie nicht zu schnell in den Anschlag rollen. Ist das Problem weiterhin vorhanden, schieben Sie das Stemmbrett weiter Richtung Bug. Wenn der Sitz am Ende des Durchzugs gegen das vordere Ende der Schiene stößt, verschieben Sie das Stemmbrett Richtung Heck.